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Presse

Klimakrise und Flucht

Die UNO-Flüchtlingshilfe betont, dass der Klimawandel sowohl die Ursachen wie auch die Auswirkungen von Flucht und Vertreibung verschärft. So sind Konflikte und Menschenrechtsverletzungen nach wie vor die Hauptgründe für Flucht und Vertreibung und können durch den Klimawandel weiter verschärft werden.

Vertriebene in Dürreregion
© UNHCR/T.Negeri

Eine Binnenvertriebene in Äthiopien vor den Kadavern ihrer verdursteten Ziegen. Die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten vertrieb hunderttausenden Menschen auf der Suche nach Lebensmitteln, Unterkünften und Wasser für ihre Familien und Tiere.

In den vergangenen Monaten hat die Welt wieder besonders verheerende Naturkatastrophen erlebt: nie dagewesene Überschwemmungen in Pakistan, die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten am Horn von Afrika oder Zyklone in Mozambik. Die durch den Klimawandel verursachten Katastrophen verbinden sich vielerorts mit vorhandenen Konflikten, akuter Ernährungsunsicherheit, steigenden Preisen und den anhaltenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Die Opfer sind oft diejenigen, die nicht für die Klimakrise verantwortlich sind, und die sich am wenigsten an die herausfordernde Umwelt anpassen können: Geflüchtete.

„Die Klimakrise ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Wir alle können für uns eine Entscheidung treffen – in unserem alltäglichen Denken und Handeln, aber auch, indem wir denjenigen unsere Unterstützung zukommen lassen, die den Auswirkungen der Klimakrise schutzlos ausgeliefert sind“, betont Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe in Bonn.

Geflüchtete besonders häufig betroffen
Besonders Flüchtlinge und Binnenvertriebene sind oft unmittelbar den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt. Mit dramatisch steigender Tendenz: 70 Prozent der Flüchtlinge und 80 Prozent der Binnenvertriebenen, die wegen Konflikten fliehen mussten, stammen aus Ländern, die auch sehr stark von der Klimakrise betroffen sind. Auch in Zufluchtsländern sind Flüchtlinge oft klimabedingten Risiken ausgesetzt: 20 Prozent der Weltbevölkerung lebt in den klimatischen „Hotspots“, in denen gleichzeitig mehr als 40 Prozent aller Flüchtlinge Zuflucht gefunden haben. Die Menschen dort verfügen meist nicht über die nötigen Ressourcen, um sich an eine zunehmend menschenfeindliche Umwelt anzupassen.

Nach seinem Mandat hilft der UNHCR – dessen nationaler Partner die UNO-Flüchtlingshilfe ist – in Krisenfällen Flüchtlingen und Vertriebenen und versorgt sie mit lebenswichtigem Trinkwasser, mit Notunterkünften, Decken, medizinischer Hilfe und Lebensmitteln. Aber auch im Falle von Naturkatastrophen stehen UNHCR-Nothilfeteams bereit, wenn der Einsatz praktisch umzusetzen und angemessen ist. Dies kommt vor allem in Regionen vor, in denen UN-HCR Lagerbestände hat, weil dort Flüchtlinge und Vertriebene unterstützt werden und diese von den Folgen der Naturkatastrophe betroffen sind.

Pressestelle der UNO-Flüchtlingshilfe
Marius Tünte
Tel: 0228-90 90 86-47
[email protected]